Nicht immer leicht und einfach zu verstehen: die Unterschiede zwischen den verschiedenen vereinfachten Sprachstufen
Texte in Leichter Sprache richten sich an Menschen mit einer sehr starken Leseeinschränkung. Ursache dafür ist meist eine geistige oder körperliche Behinderung. In der Praxis hat sich aber gezeigt, dass auch Menschen, die kaum über Deutsch-Kenntnisse verfügen, dankbare Abnehmer von stark vereinfachten Texten sind. 2016 veröffentlichte Duden ein erstes, wissenschaftlich abgestütztes Regelwerk zur Leichten Sprache. Das Kompetenzzentrum leicht·und·einfach orientiert sich konsequent an den von Duden publizierten Richtlinien.
Texte in Einfacher Sprache sind sprachlich weniger reduziert. Adressaten sind Menschen, die Mühe haben, einen komplexen Text zu verstehen, jedoch nicht auf eine sehr starke Vereinfachung angewiesen sind. Dazu gehören zum Beispiel Menschen mit einer leichten geistigen Behinderung oder mit einer Lernschwäche. Auch Migranten und an Demenz erkrankte Menschen sind dankbar für Texte in Einfacher Sprache. Wer Texte in Einfacher Sprache verfasst, wird von Fall zu Fall entscheiden, welche Komplexität er seinen Zielgruppen zumuten darf – ein Regelwerk gibt es dazu nicht.
Die Plain-Language-Bewegung ist insbesondere im englischsprachigen Raum verbreitet. 2013 erschien die fünfte Auflage der Oxford Guide to Plain English von Martin Cutts. Texte in Plain Language gehen in der Vereinfachung jedoch meist nicht so weit wie jene in Leichter Sprache.
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