Nicht immer leicht und einfach zu verstehen: die Unterschiede zwischen den verschiedenen vereinfachten Sprachstufen

von | Jun 2, 2018 | News | 0 Kommentare

Einfache Sprache, Leichte Sprache, Plain Language – in der Diskussion um ver­ein­fach­te Sprachformen ist es nicht immer ein­fach, den Überblick zu bewahren.

Texte in Leichter Sprache rich­ten sich an Menschen mit einer sehr star­ken Leseeinschränkung. Ursache dafür ist meist eine geis­ti­ge oder kör­per­li­che Behinderung. In der Praxis hat sich aber gezeigt, dass auch Menschen, die kaum über Deutsch-Kenntnisse ver­fü­gen, dank­ba­re Abnehmer von stark ver­ein­fach­ten Texten sind. 2016 ver­öf­fent­lich­te Duden ein ers­tes, wis­sen­schaft­lich abge­stütz­tes Regelwerk zur Leichten Sprache. Das Kompetenzzentrum leicht·und·einfach ori­en­tiert sich kon­se­quent an den von Duden publi­zier­ten Richtlinien.

Texte in Einfacher Sprache sind sprach­lich weni­ger redu­ziert. Adressaten sind Menschen, die Mühe haben, einen kom­ple­xen Text zu ver­ste­hen, jedoch nicht auf eine sehr star­ke Vereinfachung ange­wie­sen sind. Dazu gehö­ren zum Beispiel Menschen mit einer leich­ten geis­ti­gen Behinderung oder mit einer Lernschwäche. Auch Migranten und an Demenz erkrank­te Menschen sind dank­bar für Texte in Einfacher Sprache. Wer Texte in Einfacher Sprache ver­fasst, wird von Fall zu Fall ent­schei­den, wel­che Komplexität er sei­nen Zielgruppen zumu­ten darf – ein Regelwerk gibt es dazu nicht.

Die Plain-Language-Bewegung ist ins­be­son­de­re im eng­lisch­spra­chi­gen Raum ver­brei­tet. 2013 erschien die fünf­te Auflage der Oxford Guide to Plain English von Martin Cutts. Texte in Plain Language gehen in der Vereinfachung jedoch meist nicht so weit wie jene in Leichter Sprache.

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