Versteckspiel auf Kosten der Zielgruppen

von | Jun 13, 2018 | News | 0 Kommentare

© Pixabay
Zahlreiche Institutionen in der Schweiz haben damit begon­nen, Informationen in Leichter Sprache auf­zu­be­rei­ten. Zum Beispiel auf Unterseiten ihrer Web-Portale. Oft sind die­se Texte jedoch nur dank viel Detektivarbeit auf­find­bar. Schade.

Die Leichte Sprache rich­tet sich an Menschen mit einer star­ken Leseeinschränkung. Dazu gehö­ren expli­zit auch Personen mit geis­ti­gen Behinderungen. Auch in der Schweiz haben Unternehmen und Institutionen damit begon­nen, Inhalte extra für die­se Zielgruppe auf­zu­be­rei­ten. In guter Absicht ergän­zen zum Beispiel vie­le Kulturbetriebe ihre Website mit Unterseiten in Leichter Sprache. Toll, gäbe es da nicht einen klei­nen Haken: Oft sind die­se Seiten nur über meh­re­re Links und ent­spre­chend vie­le Klicks zu fin­den. Leser, die auf­grund einer kogni­ti­ven Einschränkung auf Leichte Sprache ange­wie­sen sind, wer­den damit völ­lig über­for­dert. Die irgend­wo auf einer Unter-Unter-Unter-Seite ver­steck­ten Informationen wer­den sie nie­mals fin­den. Und das Bemühen um bar­rie­re­freie Kommunikation wird zur rei­nen Farce.

Wir sind über­zeugt: Mit dem Übersetzen von kom­pli­zier­ten Inhalten in Leichte Sprache ist es nicht getan. Barrierefreie Kommunikation muss ganz­heit­lich kon­zi­piert und umge­setzt wer­den – sonst ist sie ver­ge­be­ne Liebesmüh. Halten Sie einen Moment inne, bevor Sie Ihre Kernbotschaften in Leichte Sprache über­set­zen und über­le­gen Sie: Wo wer­den die Informationen bereit­ge­stellt? Sind sie für die Zielgruppen auch tat­säch­lich auffindbar?

Der Erfolg wird Ihnen Recht geben: Leicht auf­find­ba­re Texte wer­den von den Zielgruppen geschätzt. Und Sie bewei­sen, dass es Ihnen ernst ist mit Ihrem Engagement.

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E‑Mail-Adresse wird nicht ver­öf­fent­licht. Erforderliche Felder sind mit * markiert